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Vagina Museum
In der Steinzeit
Im Mittelalter
19. Jh. bis heute
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Sheila-na-gig - die Provokation
Die offene Darstellung weiblicher Geschlechtsmerkmale wurde im Mittelalter sowohl im christlichen Abendland als auch in islamischen Ländern als sündhaft verteufelt.
Von Spanien über Frankreich bis England und Irland entstanden im 11./12. Jahrhundert Figuren und Reliefs von sogenannten
Sheila-na-gigs.
Sheila-na-gig-Figuren werden meist als hockende Frauen dargestellt, die mit gespreizten Beinen ihre Scham
zeigen und diese oft sogar mit den Händen auseinander ziehen.
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Diese an vielen romanischen Kirchen als Kragsteine oder Wasserspeier angebrachten
Vagina-Frauen
widersprachen dem kirchlichen Keuschheitsgedanken.
Wahrscheinlich entstammen die Sheila-na-gig einem vorchristlichen Fruchtbarkeitskult, der sich in Irland, das weniger von Rom beeinflusst war und wo heidnische Bräuche länger Bestand hatten, bewahren konnte.
Das Berühren der Sheela-na-gig-Vulva verhieß Glück, Erfolg, Fruchtbarkeit und Gesundheit.
Ein keltischer Brauch war es, das Haus mit einem Figur zu schützen.
Es passt zur irischen Sage, dass jeder zukünftige König von einer hässlichen Hexe heimgesucht wird, die ihn vor der Inthronisierung zu verführen sucht und sich bei Erfolg zu einer schönen Frau verwandelt und dem Mann
eine siegreiche Herrschaft schenkt.
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Eine so positiv besetzte Vorstellung des weiblichen Geschlechts, als kraftvolle, schützende und lebensspendende Verheißung,
wurde von der Kirche jedoch umgedeutet. So interpretierte
der Klerus die Sheela-na-gig Figuren als Beleg dafür, dass ihre Lust die Frau hässlich mache. Diese Umdeutung passte in die prüde viktorianische Zeit, in der viele Sheila-na-gig-Figuren zerstört worden sind.
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Kamakhya Devi, Indien, 18. Jahrhundert
Bild: Shiva1008
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Im hinduistische Raum dagegen, fand eine religiöse
Diffamierung nicht statt. In indischen Tempeln wurden sogar
bis in die neuere Zeit hinein weibliche Gottheiten wie Kali
oder Devi mit Vagina (Sanskrit: Yoni) abgebildet.
Im Hinduismus gilt die Yoni als Symbol für die göttliche
schöpferische Energie.
(siehe:
Zeichen & Wortbedeutung: Yoni).
Siehe dazu auch:
- Museum: In
der Steinzeit
- Museum:
19. Jahrhundert bis heute
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